Pommes gelten als fettig-ungesundes Junk-Food aus der Fritteuse. Und so manch ein Kartoffelstangen-Liebhaber boykottiert die fettärmere Variante aus dem Ofen. Schade eigentlich, denn wir haben superknusprige und superleckere Pommes – aus den letzten Lagerkartoffeln von Bauer Arno – im heimischen Rohr gebacken.
Pommes selber machen aus dem Ofen – welche Kartoffelsorte?
Festkochende Kartoffeln eignen sich am besten für die Zubereitung von Fritten. Denn: festkochende Kartoffeln haben einen wesentlich höheren Anteil an Protein und weniger Stärke als mehlig-kochende Kartoffeln. Das Protein an den Schnittflächen der Pommes verändert sich durch Hitze (denaturiert) und macht die Pommes knusprig. Je mehr Protein in der Kartoffel, umso knuspriger die Kartoffel. Die gewünschte kräftig gelbe Farbe ist sortenabhängig und reicht von weißlich bis kräftig gelb. Wir finden die Kartoffelsorte „Laura“ super um daraus Pommes selber zu machen.
Pommes selber machen aus dem Ofen – welche Temperatur?
Festkochende Kartoffeln haben einen höheren Wasseranteil als mehlig-kochende Kartoffeln. Wir müssen das Wasser aus der Kartoffel bekommen, damit die Pommes beim Garen nicht matschig, sondern außen kross und innen fluffig werden. Dazu ist die Temperatur und die Belüftung entscheidend, weshalb wir mit sehr hoher Temperatur und Umluft gebacken haben. Je nach Ofen brauchen knsuprige Pommes Temperaturen zwischen 230 und 250 Grad. Zudem haben wir die Menge der Kartoffelstäbchen gering gehalten, damit die Hitze um die lose gelegten Pommes gut zirkulieren kann.
Und wie schaut’s mit den Kalorien aus?
1 kg Pommes selbst gemacht:
ca. 1040 kcal, 41 g F
1 kg Pommes vom führenden Tiefkühlofenpommesfabrikant:
1530 kcal, 50 g F
1 kg Pommes aus einem beliebten Schnellrestaurant:
2999 kcal, 150 g F
Hier gibt es übrigens eine tolle Anleitung, wie ihr schöne Pommestüten basteln könnt. Ich habe Kraftpapier benutzt. Und warum Pommes den Familienfrieden retten können, könnt ihr hier nachlesen.
Rezept: Pommes selber machen aus dem Ofen
Für 2 Portionen
650 g festkochende Kartoffeln (z.B. Laura), geschält 500 g
2 EL Olivenöl (oder Rapsöl)
Salz
Den Ofen auf 240°C Umluft vorheizen. Wer hat und kann stellt zusätzlich noch Ober- und Unterhitze ein. Die Kartoffeln gründlich waschen und schälen. In die gewünschte Pommesform zurecht schneiden – in unserem Fall ca. 1 cm dick und ca. 10 cm lang. Die Pommes mit dem Öl in eine Schüssel geben und gut miteinaner vermengen.
Locker-fluffig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Lieber in 2 Schüben backen, damit die Pommes genug Raum um sich rum haben. Liegen sie übereinander, werden sie nicht knusprig.
Im Ofen (Mitte) ca. 20 Minuten knusprig goldbraun backen. Aus dem Ofen holen, mit Salz bestreuen und sofort genießen. Mmmhh….
15 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Vielen Dank für die interessanten Infos bezüglich Protein und Stärke, passend dazu habe ich gestern Nacht gerade etwas über das Fermentieren von Pommes gelesen, beides zusammen sollte wohl ein Gedankenanstoß für mich sein.
LG Oli
Oh, fermentierte Pommes – das hört sich gut an. Ich habe bisher nur von Pommes mit Kimchi gelesen und fand das schon sehr ausprobierenswert. Ich bin gespannt auf Fermentations-Experiment Nr. 1 und 2 :-). Einen schönen Tag und viele Grüße von Sarah
Wir bauen die Laura bei uns, auf dem Biohof, an. Die Leute lieben sie 🙂
Sieht echt lecker aus! Meine Pommes sehen meist etwas brachialer aus, von der Schnittweise her. 😉
Lieben Gruß
Super, dann habt ihr bestimmt eine hervorragende Möglichkeit diese tolle Knolle zu lagern, daran scheitert es bei uns. Wo ist denn euer Hof?
Ich arbeite für den Biohof Bursch. Das ist ein großer Demeter Bauernhof, hier, im schönen Rheinland. Wir haben eine extra Lagerhalle für die Kartoffeln, wo sie dunkel und kühl gelagert werden. Das klappt ziemlich gut 🙂
?ja so was in der Art fehlt uns ( zu hell, zu warm, zu wenig Platz)… Kleiner Trost: aus den Keimlingen werden dieses Jahr neue Lauras
Ja, bei mir zu Hause halten die auch nicht so gut aber ich sitze ja direkt an der Quelle… 😉
Finde ich super, wenn die Keimlinge neu gesetzt werden. Eine Kundin hatte heute nach Saatgut für Kartoffel gefragt und wir haben ihr dann auch gesagt, dass sie einfach eine Kartoffel keimen lassen soll und da nicht extra Saatgut für kaufen muss 🙂
Ja, ja. Dinge, die man in der Schule nicht lernt
Lieben Gruß
Huhuu Sarah,
danke für deinen schönen und informativen Artikel! Musste voll schmunzeln, ich hab nämlich seit 2 Wochen eine Küchenmaschine mit Pommes-schneide-Funktion. Seitdem gibt es bei mir ständig die Linda aus dem Ofen 😀
Liebe Grüße,
Melanie
Das muss ja ein cooles Ding sein, wie heißt denn das? Linda ist auch eine prima Sorte!
Naja war eher die günstige Notlösung, aber ich voll zufrieden! Bis jetzt hat es alles klein gekriegt und der Pommes-Aufsatz ist mega 🙂 Ist eine Philips HR7762/90 Küchenmaschine.
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Hallo Sarah!
Die selbstgemachten Pommes sind wirklich die besten. Seit wir das Kochbuch für Kinder „Entdecke was Dir schmeckt“ zu Hause haben, sind sie auch bei unseren Kinder sehr beliebt, Und sie schnippeln auch sehr gerne mit.
Liebe Grüße, Désirée
Hallo Désirée, das Buch kenne ich gar nicht, muss ich mir mal ansehen. Unser Junior zeigt mit seinen knapp 2 Jahren auch immer mehr Interesse an der Zubereitung von Essen. Er isst eh fast alles, da sind wir sehr gesegnet ?. lg Sarah
…die Laura habe ich auch oft zuhause :-)….und eigentlich schmecken Pommes so auch am allerbesten finde ich!
LG
Ottilie
Wir sind auch der Meinung dass selbstgemacht am besten schmeckt. Da weiß man einfach was drin steckt – außer viel Liebe natürlich! 🙂